Heimat bedeutet für jeden etwas anderes. In unserer Serie „Lieblingsorte“ stellen Menschen ihren ganz persönlichen Lieblingsort aus ihrer Heimat Kempen vor. Für Claudia Straeten, Inhaberin des gleichnamigen traditionsreichen Kempener Weinhauses, ist es der Brahmsweg. Auf dem schmucken Pfad ist die Weinkennerin gerne joggend und mit dem Rad unterwegs.
Der Brahmsweg, die alte Eisenbahntrasse, die Kempen und Grefrath verbindet, ist für Claudia Straeten ein echter Lieblingsort. „Hier bin ich oft joggen oder fahre mit dem Fahrrad“, erzählt die bekannte Kempenerin. Der Pfad ist nach dem berühmten Komponisten Johannes Brahms (1833 – 1897) benannt. Im Januar 1885 hatte der gebürtige Wiener bei einem Besuch des Rheinlandes einen Abstecher nach Krefeld gemacht und von dort über Kempen per Bahn die Niersgemeinde Grefrath und Mühlhausen angesteuert.
Genau wie das musikalische Genie ist Claudia Straeten ein großer Naturfreund, und so zieht es sie häufig hinaus ins Grüne. „Im Frühjahr und Sommer bin ich hier mehrmals in der Woche sportlich aktiv, da der Weg nah an meinem Haus liegt“, erklärt Straeten. „Viele Leute schätzen den dicht eingewachsenen Pfad, und man trifft eigentlich immer nette Leute.“ Es gibt auch Kindheitserinnerung mit dem Weg. „Früher bin ich mit dem Rad oder Mofa durch die Felder zur Butzenstraße zum Reitstall Raetgeshof, früher Trienekens, gefahren. Dort hatte ich mein Pferd „Beatrice“ stehen und war natürlich, so oft es ging, vor Ort. Ich habe damals die ersten Pferde, die bei Trienekens ankamen, mit eingeritten.“
Auf ihrem Handy hat Claudia Straeten einen alten Zeitungsartikel von 1972, der die Pferdefreundin auf dem Reithof u. a. mit Juppi Trienekens und Christina Schmitz zeigt. „Das waren tolle Zeiten.“ Ebensolche hat sie auch beim Tennisklub Rot-Weiss Kempen erlebt – eine weitere Kindheitserinnerung. „Am Waldschlösschen kam ich immer auf dem Rückweg vom Reiten vorbei, später haben die Eltern dort Tennis gespielt und wir Kinder durften mit. An der berühmten Betonwand dort habe ich meine ersten Tennisschläge gemacht.“ Auch heute noch ist das Areal rund um Waldschlösschen für sie etwas Besonderes. „Es ist immer schön, wenn man vom Brahmsweg kommend dort das Grün und die Natur erlebt.“